Kraut und Rüben

Kornwestheimer Zeitung 3.11.2021

Die Fülle des Nahrungsangebotes neigt sich mit sinkenden Temperaturen ihrem Ende zu. Macht nichts. Denn auch die kältere Jahreszeit bietet genug Leckeres, das uns als Genießer und allen als Klima- und Naturabhängigen zugute kommt.

 

Sorry, kein Kornwestheimer braucht wirklich Spargel oder Erdbeeren im November. Die gibt es zwar, aber nur von der anderen Seite der Erde, wo gerade Sommer ist. Überangebot dieser Art schadet aber uns allen. Die Region bietet genug Saisonales. Bei uns gab es heute Wirsingeintopf mit Reis und Krabben als Schmankerl. Sojasauce, Zwiebeln, Knoblauch, Thymian, Koriander und Piment d'Espelette gaben den Geschmack. Mhhhhm.

 

Zurzeit bekommt man auch noch frisch geerntetes Gemüse. Das sind gerade die verschiedenen Kohlarten. Beim Rosenkohl sagt man ja, da muss der erste Frost darüber gegangen sein. Ihn kann man wunderbar mit Maronen kombinieren, die ja gerade essfertig angeboten werden, da kann man sich die Sklavenarbeit des Schälens sparen. Grünkohl ist noch länger verfügbar und sehr vitaminhaltig.

 

Alles Wurzelgemüse hilft auch gut über den Winter. Ob Möhren, Rote Bete, Pastinaken, ... sie lassen sich gut einlagern und sind auch immer auf dem Markt zu bekommen. Mit Kartoffeln lassen sich schmackhafte Pürrees machen, ob man sich mal eine Bratwurst dazu gönnt, ist freigestellt.

 

Und schon sind wir bei der Deutschen liebstem Gemüse: dem Fleisch. Hier gibt es eine Überproduktion, die weder dem Klima noch unserer Gesundheit nützt. Auch ich esse gerne gelegentlich(!) Fleisch. Wenn, dann vor allem Geflügel oder Wild, selten Schwein oder Rind, deren Herkunft ich dann aber kenne. Suchen Sie sich den Metzger oder Produzenten Ihres Vertrauens, fragen Sie ihn Löcher in den Bauch, wie die Tiere gelebt haben bis zur Schlachtung, und ob diese ohne große Transportwege erfolgt ist. Nur so kommen wir zu einer anständigen Tierhaltung.

 

Und wenn wir dann mit viel Kohl, Kartoffeln, Wurzelgemüse und dem immer verfügbaren Ackersalat und Champignons über den Winter gekommen sind, freuen wir uns auf die kulinarischen Gaben des Frühjahrs.