Klima - und was nun?

Kornwestheimer Zeitung 19.8.2022

 

Den "Klimawandel" kann wohl niemand mehr leugnen. Das Wort ist verharmlosend. Neulich habe ich ein Foto gesehen von einer jungen Frau mit Plakat: "Dieser Sommer wird der kälteste für den Rest deines Lebens". Na gut, etwas überspitzt, und so ganz glauben kann ich es nicht. Aber es ist ein Korn Wahrheit dran. Wir sehen es ja kommen.

 

 

 

Starkregenkatastrophen in Braunsbach, Hohenlohe, und im Ahrtal, Trockenheit wie seit 500 Jahren nicht, mit Ernteverlusten und Flüssen ohne Wasser, Waldbränden, schmelzendem Polareis und Auftauen des Permafrostbodens. Und was jetzt?

 

 

 

Wir sollten uns klar sein, dass diese Effekte auf unsere Kappe gehen. Seit Beginn der industriellen Revolution hat die Menschheit in kürzester Zeit extrem viel CO² freigesetzt, das Jahrmillionen gebraucht hat, um gebunden zu werden. Wir haben uns an ein Leben gewöhnt, in dem immer größeren Wohnraum, Fernreisen per Flugzeug, immer mehr Plastikverbrauch für normal galt. Die Quittung bekommen wir gerade. Und was jetzt?

 

 

 

Wenn man diese Tatsachen versteht, und das wollen nicht alle, kann man entweder verzweifeln oder sich sagen, "ich kann eh nichts machen", oder sagen " nach mir die Sintflut". Die bessere Variante ist sicher sich zu fragen: "Was kann ich persönlich tun"?

 

 

 

So wie jede Körperzelle ein Teil von uns ist, kann jede Kleinigkeit zum Ganzen beitragen. Das Wort "Flugscham" hat mich voll erwischt. Ich fliege nicht mehr, und das ist kein Verzicht, sondern öffnet den Blick für das, was entdeckt werden kann ohne extrem viele Treibhausgase auszustoßen. ÖPNV statt Auto, regional und saisonal kochen statt südamerikanischen Spargel im Dezember. Mal Handyfasten und die sozielen Medien ignorieren. Entschleunigen. Und sich immer bewusst sein: auf der Alb isch an Kittel kälter. Also können auch wir uns einen Kittel mehr anziehen und die Heizung runter drehen, wenn der Winter kommt. Danke, Putin.

 

 

 

Es gibt genug Möglichkeiten, auf die Klimakrise zu reagieren. Aber man muss sich dessen bewusst sein nach dem Motto " Es gibt nichts Gutes außer man tut es". Und wenn man es tut, hat man sicher ein besseres Gefühl und kann auch ein Beispiel für andere geben.