Am 21. Januar demonstrierten in Berlin 10 Tausend Menschen gegen die Agrarindustrie unter dem Motto "Wir habens satt". "Wir machen euch satt" war das Motto der Gegendemonstration der Bauern. Zwei Blickwinkel des gleichen Themas.
Sehr aufschlussreich fand ich den 6-min-Trickfilm zu ebendem Thema, das das Umweltbundesamt jüngst veröffentlicht hat. Darin werden Erfolgsgeschichte und Fehlentwicklung der Landwirtschaft bis heute dargestellt. Gerade nach dem Krieg wurden enorme Anstrengungen unternommen, um die Ernährung sicher zu stellen. Mineraldünger und immer neue Maschinen steigerten die Erträge, auch als Futter für die Viehwirtschaft. Der Sonntagsbraten wurde alltäglich.
Die Rationalisierung der Produktion hatte aber auch Schattenseiten: Monokulturen traten an Stelle von Äckern, die früher Lebensraum für verschiedene Insekten, Feldbrüter und Säuger waren. Die Böden konnten nicht mehr die Ausscheidungen der Viehmenge aufnehmen, das Grundwasser enthält bereits zu hohen Konzentrationen. Kurz: über das Ziel der Ernährungssicherheit sind wir weit hinausgeschossen, wir haben Umweltschäden und Überproduktion. Das sehen wir am Artensterben und an den Lebensmittelmassen, die täglich im Müll landen. Der Verbraucher zahlt für seine Lebensmittel dreimal: An der Supermarktkasse, für die Beseitigung von Umweltschäden und über Steuern. Denn als Subventionen gehen sage und schreibe 40% des EU-Haushalts in die Landwirtschaft. Ins Bild passt auch der offene Brief zum Insektensterben, den der Freiburger Entemologische Arbeitskreis an Ministerpräsident Kretschmann und die zuständigen Minister gerichtet hat.
Hier geht es zum sechsminütigen Film des Umweltbundesamtes.
Und hier kann der offene Brief des Freiburger Entemologischen Arbeitskreises herunter geladen werden.