...Fledermäuse schützen

Kornwestheimer Zeitung, 6.8.2014

Sie fliegen mit den Händen, sehen mit den Ohren und erwachen, wenn die  meisten von uns schlafen gehen. Schon seit 50 Millionen Jahren gibt es  Fledermäuse. Kaum eine Tiergruppe hat uns Menschen so fasziniert und zu  Spekulationen angeregt wie die Kobolde der Nacht. Die geheimnisvollen  Säugetiere wohnen in dunklen Spalten und Höhlen, orientieren sich mit  Ultraschall. Die europäischen Fledermäuse ernähren sich ausschließlich von  Insekten (z. B. Schnaken) und Spinnen.

Fledermäuse haben kaum natürliche Feinde, aber gehören zu jenen Lebewesen, die am meisten unter intensiver Land- und Forstwirtschaft sowie der Vernichtung natürlicher Lebensräume durch den Menschen leiden. Viele ihrer traditionellen Quartiere wurden zerstört und Nahrungsquellen reduziert. Unterstützt wurde dieser Wandel durch ungerechtfertigte Vorurteile gegenüber Fledermäusen.

 

Was kann jeder für Fledermäuse tun? Überlebensnotwendig sind Unterkunft und Nahrung. Durch Energieverordnungen wurde so manches Schlupfloch unter einen geeigneten Dachstuhl für Fledermäuse gestopft. Als Ersatz kann man Fledermauskästen anbieten oder die isolierte Fassade funktional verschalen, was ein Haus sogar optisch aufwerten kann. Bauanleitungen hierzu gibt es.

Wer etwas für das Nahrungsangebot der Fledermäuse tun will, pflanzt im Garten oder auf dem Balkon die Lieblingsblumen der Nachtfalter, denn das sind wiederum die Leckerbissen für Fledermäuse. Die Blumen kann man dann gleich mit Fledermauskot versorgen, das ist ein hervorragender Dünger (Fledermausguano).

Wer Fledermäuse „live“ erleben will, kommt am kommenden Freitag um 20:30 Uhr zum Stadtgarten. Beim Musikpavillon gibt es zunächst Wissenswertes zu den Fledertieren, zu denen auch Flughunde und Flugfüchse gehören. Anschließend gehen wir mit dem Ultraschalldetektor in der Dämmerung auf Fledermauspirsch.