Samstag 21.4.2012
Um 13 Uhr 30 ist es soweit: Das erste Küken ist geschlüpft. Noch ganz schlapp macht es seine ersten Bewegungen auf den übrigen sieben Eiern. Ähh... wo ist den die Schale, aus dem es geschlüpft ist? Etwas später kann ich ahnen, was damit passiert ist: Mama Meise knabbert offensichtlich an einen zweiten Ei herum. Da wird wohl der Kalkbedarf gestillt und gleichzeitig dem zweiten Schützling etwas nachgeholfen. Der erste streckt ihr danach den Hals entgegen.
Keine zwei Stunden später um 15 Uhr 11, der April zeigt sich gerade trübe und regnerisch, liegt bereits das zweite Küken im Nest. Das mit dem Schnabel hoch strecken ist wohl noch etwas beschwerlich, wenn man die Anstrengung des Schlüpfens noch in den Knochen und noch keine rechte Halsmuskulatur hat. Aber wenn die Kleinen satt oder matt sind, bekommt eben Mutti etwas ab.Schnell noch sein Gefieder als Serviette benutzt, dann darf er wieder Futter holen.
Und wer geglaubt hat, das wäre alle, schaue sich das an: Das eine Junge fühlt sich wohl etwas vernachlässigt. So schön kann es schon sperren und Mama kümmert das gar nicht. Die hat anderes zu tun. Kommt da etwa Küken Nummer drei?
Überraschung! Seit dem Schlüpfen des Erstgeborenen sind gerade einmal vier Stunden vergangen und schon vier Küken sind geschlüpft - Entschuldigung, ich korrigiere: wurden geschält.
Die erstaunlichsten Bilder sind für mich die vom Verspeisen der Eierschale. Ich könnte mir vorstellen, dass die in irgend einer Form an die Jungen verfüttert wird. Die haben zum Aufbau des Knochengerüstes gerade enormen Kalziumbedarf.
Sonntag 22.4.2012
Am nächsten Morgen sehe ich nur noch ein Ei im Nest, dazu bis zu vier aufgerissen Schnäbel und eine endlich unabzählbare Menge von Meisenbabykörpern.
Gerade habe ich die beiden im Baum sitzen sehen, sie in Bettelpose mit zitternden Flügeln.
Montag 23.4.2012
Montag 23.4.2012
Inzwischen scheint auch die letzte Eierschale verspeist. Es ist zwar unheimlich schwer, die einzelnen Meischen (sprich: Meis-chen) auseinanderzuhalten, aber bei Sekunde 9 des folgenden Films kann man acht Schnäbel zählen. Einer davon scheint aber deutlich kleiner als die anderen. Ob der genug abkriegen wird?