Haltung von Hochlandrindern als Naturschutzmaßnahme

Führung vom Hof Sperling zur Vördere

19.5.2012

Vor sechs Jahren hat Herr Sperling auf eine Ausschreibung der Stadt Stuttgart reagiert. Es ging um die Beweidung im Mussenbachtal, um die Landschaft frei zu halten, als Ausglaichsmaßnahme für Stuttgart 21.

 

Herr Sperling nahm die Aufgabe an und begann mit fünf Schottischen Hochlandrindern. Heute sind es siebenmal so viele. Geburtshilfe musste nie geleistet werden, das schaffen die Highlanders auch so.

 

Wir schauen uns zunächst die Jungtiere an, die direkt am Hof stehen. Dann nehmen wir den Hohlweg, der zur Weide führt, und auf der Westseite häufiger gemäht wird, um den Hang abzumagern. Beim Düngen des angrenzenden Ackers war früher des Guten zu viel getan worden. Auch solche Feinheiten hat Herr Sperling im Blick.

 

Die Wiese vom Weg Richtung Aldingen hat Herr Sperling mit Wiesenblumenmischung eingesät. Dort soll als weitere Ausgleichsmaßnahme der Bachlauf offen gelegt werden. Solange die Details noch nicht geklärt sind, soll da wenigstens etwas wachsen.

 

Angst muss man beim Überqueren der Weide nicht haben, die Tiere sind unaufgeregt und interessieren sich nicht für die Besuchergruppe. Aber "Weglaufen bringt nichts, die sind schneller" meint Herr Sperling. Ihre Aufgabe erfüllen sie jedenfalls mit Bravour. Auf der kurz gefressenen Wiese stehen nur Obstbäume, die auch ersetzt werden, wenn sie altershalber absterben.

 

Am Nordrand der Weide sind inzwischen Eidechsen eingesetzt, eine weitere Ausgleichsmaßnahme. Sie haben sich schon eingelebt, so dass der Schutzzaun demnächst entfernt werden kann.

 

Inzwischen werden schon Hochlandrinder nach Schottland zurückgekauft, um dort für Blutauffrischung zu sorgen. Die meisten gehen aber den Weg allen Nutzviehs und werden geschlachtet. Den Wohlgeschmack des Fleisches kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.